Plastikrecycling schont die Umwelt

Plastikrecycling trägt dazu bei, CO2-Emmissionen zu senken und Energie einzusparen. Das Klima dankt, wenn wertvolle Rohstoffe länger im Materialkreislaufgehalten werden können.

Weisse Socken und gelbe Bälle, ein feinmaschiges Netz von Bus und Bahn und das Thema Recycling. Was diese Dinge miteinander verbindet? Es sind Disziplinen, in denen wir Schweizerinnen und Schweizer uns im weltweiten Vergleich zu den Spitzenreitern zählen dürfen. Während beim Tennis der Grand Slam und im öffentlichen Verkehr der Taktfahrplan den Unterschied zwischen Top oder Flop machen, sind es beim Recycling die Sammelquoten, die zählen. Gemäss Bundesamt für Umwelt lagen 2016 die Sammelquoten

in der Schweiz für Glas bei 96 Prozent, für Alu bei 90 Prozent und für PET bei 82 Prozent.

 

Mit mehr als 700 Kilogramm Abfall pro Person und Jahr gehört unser Land zu den Nationen mit den höchsten Siedlungsabfallaufkommen in Europa. Knapp 53 Prozent dieser Abfälle werden bisher recycelt. Die Prognosen der Experten zeichnen ein klares Bild: Das Bevölkerungswachstum und die steigende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen sorgen dafür, dass der Rohstoffverbrauch der Schweiz weiter zunehmen wird. Damit wird auch der Plastikboom nicht abflachen.

So schont Plastikrecycling die Umwelt

In der Schweiz werden nur 11 Prozent aller Plastikabfälle aus Gewerbe, Industrie und Haushalten recycelt. Jedes Jahr fallen 1 Mio. Tonnen Plastikprodukte als Abfall an. Davon werden 650‘000 Tonnen verbrannt und nur 90‘000 Tonnen recycelt. Es besteht also viel Luft nach oben. Eine gute Sache sind Haushaltskunstoff-Sammlungen, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen und einen ökologischen Nutzen generieren.

Durch das Plastikrecycling wird der CO2-Ausstoss wie folgt reduziert:

Plastik nicht verbrennen

CO2-Emissionen werden vermieden,

indem Plastikabfälle nicht verbrannt werden.

Neue Rohstoffe

Die Herstellung von Kunststoffen

aus Erdöl benötigt das

Doppelte an Energie gegenüber

der Herstellung von Kunststoffen aus recycelten Materialien

(Sekundärrohstoffe).

Produkte aus Rezyklat

Wenn aus Sekundärrohstoffen hochwertige Kunststoffprodukte hergestellt werden, hat das Recycling sein Ziel erreicht. Das

Material bleibt länger im Güterkreislauf.


Was sammelt die Bevölkerung?

Um eine hohe Qualität und möglichst viel Sekundärrohstoff, also Regranulat,

zu erhalten, müssen die Verbraucher wissen, was und wie sie sammeln sollen. Dazu

helfen Recycling-Codes, die auf den Verpackungen angegeben sind.

Kunststoffsorten und Verpackungen, die sich fürs Recycling mithilfe des Sammelsacks eignen

Bemerkung: Die dargestellten Verpackungen können auch aus anderen Kunststoffsorten bestehen. Es gibt z. B auch Kosmetik-Flaschen aus PET oder Joghurtbecher aus PP.

Nicht recyceln lassen sich Verbundverpackungen wie zum Beispiel schwarze Fertiggerichtverpackungen, die aus verschiedenen Materialien bestehen und deren Schichten sich nicht voneinander trennen lassen.

Eine Ausnahme bilden Getränkekartons. Sie bestehen aus Karton sowie einer Plastik- und einer Aluminiumfolie. Besonders Karton lässt sich in Form von Zellstoffen gut wieder zurückgewinnen und für neue Kartonverpackungen einsetzen. Deshalb werden Getränkekartons mitgesammelt, obwohl es sich im engeren Sinn nicht um eine Plastikverpackung handelt.

 

Sehen wir genauer hin, steckt unser Abfall voller Schätze. Mit recyceltem Kunststoff verbleiben fossile Rohstoffe länger im Kreislauf. Für die Produktion von Sekundärkunststoffen müssen keine neuen Erdöl-Ressourcen gewonnen werden. Defekte Produkte erhalten ein zweites, drittes und viertes Leben. Aus gebrauchten Verpackungen kann Neues entstehen.

Im Kreislauf dank Sammelsystem

Verschiedene Pilotprojekte haben gezeigt, dass Konsumentinnen und Konsumenten bereit sind, Plastikabfälle separat zu sammeln und zu entsorgen. Derzeit entstehen im Projekt «Sammlung 2025» der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft von Swiss Recycling die Grundlagen für ein schweizweites Sammelsystem von Kunststoffverpackungen und Getränkekartons. Beteiligt sind mehr als 60 Organisationen, welche die gesamte Wertschöpfungskette abbilden – vom Verpackungshersteller über den Detailhandel bis zum Entsorgungsunternehmen. Der VSPR stellt sein Know-how zur Verfügung und setzt sich dafür ein, dass die gemeinsam mit der Empa entwickelten Qualitätsanforderungen in das neue schweizweite System übernommen werden. Das Sammeln und umweltschonende Entsorgen von Verpackungen soll für Konsumenten einfach und möglichst bequem sein.

Künftig heisst es also auch in Sachen Plastik: Mach was draus!